Corona: Chancen des 3D Drucks nutzen

„Additive Manufacturing hat Potenzial für die Bekämpfung von Covid-19“, davon ist Cecimo, der europäische Verband der Werkzeugmaschinenindustrie und verwandter Fertigungstechnologien überzeugt. Er empfiehlt politischen Entscheidungsträgern bürokratische und andere Hürden für Hilfeleistungen aus dem Weg zu räumen und Richtlinien zu lockern, denn der aktuelle Covid-19-Ausbruch führe zu einem gravierenden Mangel an medizinischer Grundausstattung, insbesondere in den Ländern mit einer großen Anzahl an Patienten.

Kürzlich hat Cecimo mit einem „Aufruf zum Handeln“ Kontakt zu Unternehmen aufgenommen, die ihre Hilfe in der Corona Krise angeboten haben. Viele von ihnen hätten jedoch darauf hingewiesen, dass verschiedene regulatorische Anforderungen ihren Beitrag möglicherweise blockieren könnten.

„Ich glaube, dass der Additive-Manufacturing-Sektor sofort Lösungen bereitstellen kann, die Krankenhausmitarbeiter inmitten dieser Notlage unterstützen können. Es ist daher im Interesse aller, die regulatorischen Fragen zu klären, um schnell voranzukommen“, sagt Filip Geerts, Generaldirektor von Cecimo.

Deshalb fordert Cecimo die politischen Entscheidungsträger auf, folgende Fragen zu klären:

  • Nutzen Sie die offiziellen Kanäle der Regierung, um Anfragen nach gedruckten Teilen zu übermitteln, eine Liste der wichtigsten Materialien hochzuladen und den Unternehmen, die Teile anfordern, die erforderlichen Daten zur Verfügung zu stellen.

  • vorübergehende Befreiung von den Anforderungen der Richtlinie über Medizinprodukte und Produkthaftung, die es AM-Unternehmen erschwert, auf die außerordentliche Nachfrage nach Geräten im Gesundheitssektor zu reagieren.

  • vorübergehende Genehmigung, für wesentliche Lieferungen und Dienstleistungen Patente ohne Zustimmung der Patentinhaber zu nutzen.

  • enge Zusammenarbeit mit den Zollbehörden, um Genehmigungen für Im- und Exporte von AM-Teilen und/oder 3D-Druck-Hardware zu beschleunigen und reibungslose Lieferungen von Medizinprodukten und/oder 3D-Druck-Hardware innerhalb des EU-Binnenmarktes zu gewährleisten.

  • die Aufnahme des AM-Sektor in die Liste der wesentlichen Wertschöpfungsketten.

  • Ermöglichung eines schnelleren und reibungsloseren Marktzugangs für neue wichtige medizinische und Schutzausrüstungen, durch vorrübergehenden Zugang zur Zertifizierung als Reaktion auf den Ausbruch des Coronavirus

Darüber hinaus ermutigt Cecimo die politischen Entscheidungsträger dazu:

  • eine schnelle Neuprogrammierung der europäischen Strukturfonds zu entwickeln und zu genehmigen, in Übereinstimmung mit den erst kürzlich vom Europäischen Parlament verabschiedeten Maßnahmen. Dies sollte darauf abzielen, die Versorgung des Gesundheitssektors im Allgemeinen und der Sektoren wie AM im Besonderen zu verbessern, die ihrerseits an der Versorgung von Krankenhäusern und anderer Gesundheitseinrichtungen beteiligt sind.

  • Priorität sollte der Kapazitätsausbau bei europäischen Herstellern haben, um den Mangel an Komponenten oder Ausrüstung zu beheben.

 

 

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