Als Erfinder der Zykloidgetriebe gilt Lorenz Braren, der die Technologie für den Einsatz in Kameras nutzte. Nabtesco entwickelte das Prinzip weiter und brachte das zweistufige Zykloidgetriebe mit außenliegenden Exzentern auf den Markt – erst in Baumaschinen, später in Robotern, Peripheriegeräten und weiteren Systemen. Bei Zykloidgetrieben erfolgt die Kraftübertragung über Kurvenscheiben und Rollen. Die Kurvenscheiben sind zueinander versetzt und über die Rollen komplett im Eingriff. Durch diesen fast vollständigen Kontakt wird die Kraft innerhalb des Getriebes gleichmäßig verteilt und gleichzeitig der Kraftfluss nach außen ins Gehäusematerial geleitet. Das Ergebnis ist eine außergewöhnlich hohe Steifigkeit und Überlastsicherheit. So lassen sich hohe Drehmomente mit großer Präzision und Laufruhe übertragen. Auch über einen langen Zeitraum ist die Spielzunahme verschwindend gering. Der verschleißarme Betrieb sorgt zudem für eine lange Lebensdauer. Hinzu kommen die doppelt gelagerten Exzenterwellen sowie die gelagerte Antriebswelle. Zur hohen Kippsteifigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Stoß- und Überbelastung tragen außerdem die integrierten Schrägkugellager bei, die axiale sowie radiale Lasten und Biegemomente aufnehmen.
Komplexe Technologie einfach designt
Zykloidgetriebe sind eine leistungsfähige, aber auch eine komplexe Technologie. „Uns ist bewusst, dass es nicht jedem möglich ist, sich intensiv mit den technischen Feinheiten auseinanderzusetzen. Daher arbeiten wir kontinuierlich daran, das System in allen Bereichen simpler und damit auch sicherer zu gestalten – vom Produkt über die Handhabung bis zur Supply Chain und Verfügbarkeit“, so Obladen. Bestes Beispiel ist die Neco-Serie. Die Ready-to-use-Lösungen verbinden hochspezialisiertes Robotik-Know-how mit hervorragender Usability und ermöglichen es so auch kleineren und mittelständischen Unternehmen, mit wenig Aufwand und ohne spezielles Expertenwissen ihre eigenen robotikähnlichen Systeme aufzubauen und ihre Automatisierung voranzutreiben.
Die Servogetriebe der Neco-Serie werden einbaufertig ausgeliefert, lassen sich dank Plug-and-Play-Prinzip schnell in den Antriebsstrang integrieren und begeistern mit einer intuitiven Handhabung. Durch das Prinzip mit Radialklemmring und gelagertem Eingangsritzel entfällt das Ausrichten des Antriebsritzels. Dadurch verringert sich der Montageaufwand für den Motor um ein Vielfaches. Der Kunde muss lediglich Getriebe und Motor zusammenbringen, den Radialklemmring anziehen und schon kann es losgehen. Die Anzahl der Schnittstellen wurde auf ein Minimum reduziert. Statt jeden Motortyp über ein eigenes Interface anzubinden, ermöglicht ein flexibles System mit modularen Hülsen und Flanschen die unkomplizierte Adaption aller gängigen Servomotoren. „Bei der Entwicklung der Neco-Getriebe haben wir durch Fokussierung auf Perfektion eine wirtschaftliche Lösung geschaffen, ohne Kompromisse bei den technischen Spezifikationen eingehen zu müssen. Der Simplicity-Ansatz sorgt für eine Reduzierung der Komplexität im Gesamtsystem und senkt die Fehleranfälligkeit auf ein Minimum. Das serienfertigungskompatible Produktdesign gewährleistet eine hohe Verfügbarkeit“, erklärt Obladen. Über einen QR-Code auf den Getrieben erhält der Anwender direkten Zugang zu Manual-Videos, Betriebsanleitungen und Live-Support.
Safety und Simplicity als Grundprinzip
Qualitätsanbieter, Problemlöser, Technologieführer, Großserienhersteller, Anwendungsspezialist, Entwicklungspartner: Nabtesco hat viele Attribute. Der Präzisionsgetriebehersteller verbindet Tradition mit Innovation, menschliche Expertise mit künstlicher Intelligenz, japanischen Perfektionismus mit deutschem Fleiß. Nabtesco ist Teil der Nabtesco Corporation mit weltweit 8.000 Mitarbeitern und verfügt über ein globales Händlernetzwerk, das schnellen Service und kompetente Beratung vor Ort bietet. Auch das bietet Sicherheit. „100 prozentige Sicherheit kann es nicht geben. Mit unserer Technologie, Infrastruktur, Erfahrung und Expertise können wir jedoch maßgeblich dazu beitragen, Automationssysteme um ein Vielfaches sicherer zu machen. Das Simplicity-Prinzip spielt dabei eine zentrale Rolle“, fasst Obladen zusammen.
