Wärmewende für Versorgungssicherheit

Industrie resilient

Die Dekarbonisierung des Wärmesektors ist sowohl aus Gründen des Klimaschutzes als auch zur Gewährleistung von Versorgungssicherheit und energiepolitischer Souveränität dringend geboten. Dabei steht die Industrie vor der Herausforderung, fossile Energieträger zu ersetzen und gleichzeitig die Industrieprozesse mit alternativen Technologien zu sichern – bei laufendem Geschäft. Für Deutschland gilt: Etwa 50% des gesamten Endenergieverbrauchs entfällt auf den Wärmesektor. Die Industrie hat einen Anteil von 29% am Endenergieverbrauch. Etwa zwei Drittel des industriellen Energieverbrauchs werden als Prozesswärme benötigt, wovon etwa 85% aktuell mit fossilen Brennstoffen gedeckt wird. Rund 200TWh industrielle Abwärme werden nicht genutzt.

Um von Erdgas und Erdöl unabhängig zu werden, müssen klimafreundliche Technologien kombiniert werden. Thermische Technologien wie Energiespeichersysteme in Kombination mit konzentrierender Solarthermie oder Power-to-Heat-Anlagen, können einen Beitrag im hybriden Versorgungsportfolio der Industrie leisten und bedarfsgerecht die von der Industrie individuell benötigten Temperaturen liefern. Die Technologien sind marktreif, erprobt und verfügbar. Um das Potenzial einer versorgungssicheren, klimaneutralen und kostengünstigen Wärmeversorgung der Industrie zu heben, bedarf es einer Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion durch thermische Speichertechnologien und Kraft-Wärme-Kopplung. Zugleich bedarf es einer konsequenten Abwärmenutzung in weiteren Prozessen, für Heizwärme in Quartieren oder zur stofflichen Nutzung. Eine Priorisierung der Erschließung erneuerbarer Wärmequellen wie konzentrierender Solarthermie neben der Elektrifizierung von industriellen Prozessen und die Nutzung alternativer Energieträger wie z.B. grünem Wasserstoff sind weitere Elemente.

BVES und DCSP (Deutscher Industrieverband Concentrated Solar Power) schlagen dazu die folgenden Sofortmaßnahmen vor: Um die Importabhängigkeiten bei Öl und Gas zu reduzieren, muss der Markthochlauf klimafreundlicher Wärmetechnologien mit Nachdruck forciert werden. Auch für erneuerbare Energien in der Prozesswärme sollte es Ausbauziele geben. In einem hybriden Versorgungsportfolio sollten thermische Technologien, Technologien zur Elektrifizierung und grüner Wasserstoff gleichermaßen als Lösungsoptionen betrachtet werden. Technologieagnostik sollte die zentrale Maßgabe sein. Eine einseitige Fokussierung auf bestimmte Technologien sollte vermieden werden.

Damit eine zugleich versorgungssichere, effiziente und klimaneutrale Energieversorgung der Industrie möglich ist, braucht es passende thermische Energiespeicherlösungen. Im Industrieprozess eingesetzt, ermöglichen thermische Speichersysteme die bedarfsgerechte Bereitstellung von Prozesswärme aus erneuerbaren Energien, die Erhöhung der Energieeffizienz im Produktionsprozess und die flexible Nutzung von Abwärme. Für jede dieser Anwendungen existieren bereits kommerziell verfügbare und in der Praxis erprobte Technologien, mit denen zusätzliche Wertschöpfung durch Technologien Made in Germany generiert wird.

www.bves.de


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