Die Zurückhaltung gegenüber der Automatisierung von Prozessen ist kein neues Phänomen. Bereits bei der Einführung der ersten Maschinen in der Produktion wurde das Thema diskutiert – und die Bedenken bestehen bis heute. Die Vorbehalte verhindern oft, dass Betriebe den Schritt in die Automatisierung wagen und Potenziale ungenutzt bleiben. Der Einsatz von Industrierobotern und Cobots hat jedoch an vielen Orten zu einer Steigerung der Produktivität und Qualität geführt. Wie können zögernde Unternehmen also ihre Vorbehalte überwinden? Die Zimmer Group hat sich der Herausforderung angenommen und mit ZiMo eine flexible Roboterzelle entwickelt, die vielen Betrieben einen reibungslosen Einstieg in die Automatisierung ermöglicht.
Vorbehalte abbauen, Potenziale stärken
Die moderne Produktion erfordert Digitalisierung und Automatisierung, um erfolgreich zu sein. Intelligente Lösungen sind entscheidend für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. Einer der Hauptgründe, warum Unternehmen der roboterbasierten Prozessautomatisierung skeptisch gegenüberstehen, ist die Annahme, dass die Anschaffungskosten zu hoch sind. Es wird befürchtet, dass die Integration neuer Maschinen in bestehende Fertigungsprozesse und die Schulung von Personal wichtige Ressourcen binden und im Unternehmen in den ersten Schritten hohe Kosten verursachen. Allerdings ist das nicht immer der Fall. Die Zimmer Group hat eine preiswerte und intelligente Lösung namens ZiMo entwickelt, die insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen einen reibungslosen Einstieg in die Automatisierung ermöglicht, ohne dafür hohe Summen ausgeben ausgeben zu müssen.
Mobile Roboterzelle
ZiMo findet überall Anwendung, wo es um die Produktion von kleineren Losgrößen geht und flexible Automatisierungslösungen gefragt sind. Mit der Entwicklung reagierte die Zimmer Group auf eine Herausforderung in den eigenen Produktionsprozessen. Fest an der Spritzgießmaschine installierte Automatisierungslösungen ermöglichten zwar eine effiziente Produktion, erwiesen sich aber im Alltag als unflexibel. Zu aufwendig die Umrüstung, zu einseitig die Nutzung. Die Folge: Die Produktion kleiner und mittlerer Losgrößen erwies sich als unpraktikabel. Um den Umstand zu verbessern, entwickelte die Zimmer Group eine mobile Roboterzelle. Damit wurden die Produktionsprozesse flexibilisiert: Inbetriebnahme, Bedienung und Umrüstung erfolgten durch nur einen Mitarbeiter. Die kompakte Bauweise ermöglichte den unkomplizierten Einsatz an verschiedenen Arbeitsplätzen. Eine feste Anbindung an bestehende Anlagen war nicht mehr notwendig und dank der kurzen Rüstzeiten lohnte sich die Automatisierung nun auch bei kleineren Stückzahlen.
Effektiv und flexibel
ZiMo ist eine flexible Roboterzelle, die aus einem Leichtbauroboter mit Endeffektor und mobiler Plattform besteht. Damit unterscheidet sich die Lösung von anderen, statischen Automatisierungslösungen, die mit aufwendiger und kostenintensiver Implementierung verbunden sind und nur schwer angepasst werden können. Dank seiner kompakten Größe und den schnellen Umrüstzeiten ist er fast überall im Unternehmen einsetzbar. In der Regel sind keine aufwendigen Anbindungen oder Umbauten an bestehenden Anlagen notwendig. Die freie Positionierung und schnelle Adaptionszeit sind Vorteile – gerade bei der Produktion von kleinen Losgrößen. So kann schnell auf individuelle Anforderungen oder Marktschwankungen reagiert werden.
Neue Möglichkeiten
Gleichzeitig eröffnen sich durch die Modularität von ZiMo neue Automatisierungspotenziale. Prozesse, die bisher wegen Produktionsumgebung, Kostengründen oder fehlendem Fachpersonal nicht automatisiert wurden, können von der Roboterzelle übernommen werden. Branchenübergreifend finden sich hier vielseitige Einsatzmöglichkeiten: Be- und Entladung von Werkzeug- oder Verpackungsmaschinen, Montage- oder Pick-and-Place-Aufgaben sowie Teilebearbeitung und Nachbearbeitung. ZiMo unterstützt sowohl in der direkten Kollaboration mit den Mitarbeitern als auch kooperativ in der 24/7-Produktion. Integrierte, stufenweise Schutzfunktionen gewährleisten dabei eine hohe Sicherheit. So können stoßweise oder auch andauernde Engpässe im Produktionsablauf überbrückt werden – immer dort, wo Unterstützung vonnöten ist.
Maximale Flexibilität
ZiMo ist außerdem mit dem standardisierten Robotermodul Match kompatibel. Unternehmen bietet sich so eine hohe Flexibilität bei der Auswahl der Anwendungen. Das von Zimmer Group und J. Schmalz entwickelte Match Ecosystem ermöglicht dank standardisierter Schnittstelle eine große Auswahl an Greifern und Vakuumsaugern. So können Hersteller unterschiedliche Anforderungen und Anwendungen in der Robotik flexibel lösen und auch Kleinserien wirtschaftlich produzieren. Viele Aufgaben von der Produktion über Montage bis hin zu Lagerlogistik werden also mit nur einem System automatisiert. Mit Match ist der schnelle und unkomplizierte Wechsel von Endeffektoren möglich – sowohl manuell als auch automatisch über eine Ablagestation. Das System lässt sich ohne tiefergehende Programmierkenntnisse bedienen.
Kooperativ und kollaborativ
Die Skepsis der Mitarbeiter darf bei der Einführung automatisierter Prozesse nicht unterschätzt werden. Roboterzellen wie ZiMo müssen jedoch nicht als Ersatz, sondern als Entlastung für Mitarbeiter verstanden werden. Monotone, unergonomische und zeitaufwendige Aufgaben: hier können Cobots unterstützen. Das erhöht nicht nur die Produktivität und sichert eine gleichbleibende Qualität in der Produktionskette. Es schafft auch Freiräume für Mitarbeiter, deren Fähigkeiten an anderen Stellen effektiver genutzt werden können.
Smarte Einrichtung und Bedienung
Die Anzahl der Roboter hat sich in den vergangenen Jahren im zweistelligen Prozentbereich vergrößert – Tendenz steigend. Mit dem zunehmenden Automatisierungsgrad von Produktionsprozessen geht ein gesteigerter Bedarf an geschultem Personal einher. Um das Potenzial von Cobots bestmöglich zu nutzen, müssen Mitarbeiter über die Funktionsweisen, Chancen und Risiken beim Umgang mit Roboterzellen aufgeklärt werden. ZiMo ist dank der integrierten Sicherheitsfeatures auch eine geeignete Schulungszelle. In kurzer Zeit können Arbeitnehmer praxisnah die notwendigen Fertigkeiten erlernen, um sicher und effektiv mit Robotern umgehen zu können. Programmierkenntnisse sind nicht notwendig. Die Inbetriebnahme und Bedienung des Cobots und Endeffektors lässt sich dabei bequem über ein integriertes Bedienfeld mit intuitiver Software regeln. Fehlendes Knowhow oder Unerfahrenheit müssen nun kein Hindernis mehr für die Umsetzung von Automatisierungskonzepten sein.