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Von der Wegwerf- zur Kreislaufwirtschaft

 Das nachhaltige Konzept der Kreislaufwirtschaft verlängert die Lebensdauer der Produkte.
Das nachhaltige Konzept der Kreislaufwirtschaft verlängert die Lebensdauer der Produkte.Bild: Dassault Systemes Deutschland GmbH

Der Begriff Kreislaufwirtschaft umfasst weit mehr als nur Mülltrennung und den grünen Punkt. Es geht vielmehr darum, bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich in einem Kreislauf zu halten – sie also wiederzuverwenden, zu reparieren und zu recyceln. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert und Abfälle werden auf ein Minimum reduziert. Sie ist somit das nachhaltige Gegenmodell zur Linearwirtschaft, die auch als Wegwerfwirtschaft bezeichnet wird.

Leitlinien der Kreislaufwirtschaft

Die drei R (reduce, reuse, recycle) verdeutlichen die einfachen Leitlinien der Kreislaufwirtschaft:

  • Reduce (Reduzieren): Hierzu zählt der bewusste und reduzierte Konsum von Gütern. Nicht zwingend erforderliche Verpackungen werden vermieden. Ein ressourcenschonender Herstellungsprozess steht im Vordergrund, bei dem auf Primärrohstoffe nach Möglichkeit verzichtet wird.
  • Reuse (Wiederverwenden): Durch Wiederverwendung von Produkten und Materialien wird der Lebenszyklus von Produkten verlängert. Gleichzeitig wird der Bedarf an Neuproduktion verringert. Gebrauchte aber intakte Produkte sollten durch Zweitnutzung im Kreislauf gehalten werden, beispielsweise durch den Verkauf in Secondhand-Shops. Nachhaltige Mehrwegalternativen wie To-Go-Becher oder Gemüsenetze sollten gefördert werden. Eine Reparierfähigkeit von Gütern sorgt dafür, dass diese länger im Kreislauf bleiben.
  • Recycle (Recyceln): Bereits verwendete und verarbeitete Ressourcen werden zurück in den Kreislauf geholt und aufbereitet, sodass diese als Rohstoffe erneut zur Verfügung stehen. Die Abhängigkeit von endlichen Ressourcen wird reduziert. Lässt sich ein Produkt nicht oder nur durch ein sehr kompliziertes Verfahren recyceln, sollte es als letzte Option noch zur Energiegewinnung genutzt werden.

Auf die Zukunft ausgerichtet

Zur Förderung des Übergangs von einer linearen Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft gibt es bereits einige Initiativen und Gesetze auf verschiedenen Ebenen – so etwa der Green Deal der EU. Dieser hat die Klimaneutralität bis 2050 zum Ziel, wobei die Förderung der Kreislaufwirtschaft ein wesentlicher Bestandteil ist. Zur konkreten Umsetzung soll ein Aktionsplan entstehen und Schlüsselbereiche der Kreislaufwirtschaft in den Fokus gesetzt werden. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um inhaltliche Zielvorgaben – konkrete Maßnahmen zur Umsetzung lassen bisher auf sich warten. Um den Wirtschaftsstandort EU bzw. Deutschland zu stärken, sollten Unternehmen daher selbst aktiv werden und auf eine möglichst nahtlose Kreislaufwirtschaft hinarbeiten.

Zudem spielen für die neue Generation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Faktoren wie der ökologische Fußabdruck des potenziellen Arbeitgebers eine wichtige Rolle. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können Unternehmen mit entsprechenden Maßnahmen also punkten.

Am Anfang steht das richtige Mindset

Die Einführung nachhaltiger Geschäftsmodelle, wie Pay-per-use oder Product-as-a-Service, können die Abkehr vom linearen Wirtschaftssystem beschleunigen. Hierbei werden Produkte nach Bedarf wiederverwendet oder vom Anbieter instandgesetzt, sollte es zu einem Defekt kommen. Um zur Kreislaufwirtschaft beizutragen, spielt die Unternehmensgröße keine Rolle. Beispielsweise haben KMUs oder Start-ups den Vorteil einer agilen Unternehmensstruktur, kurzer Entscheidungswege und sie sind regional verankert. Bei größeren Konzernen sind finanzielle und technische Mittel sowie Know-how vorhanden, um Transformationsschritte effizient umzusetzen. Unabhängig von der Unternehmensgröße ist allerdings ein Investment in Form von Arbeitskräften, finanziellen Mitteln sowie technischer Ausstattung notwendig.

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