Mit digitalen Lösungen nachhaltige Entscheidungen treffen

Von der Wegwerf- zur Kreislaufwirtschaft

Digitale Lösungen ebnen den Weg

Die ersten Überlegungen in Richtung Kreislaufwirtschaft können vielfältig sein: Welches Produktdesign und welche Materialien sind nachhaltig? Welche Rohstoffe haben eine gute CO2-Bilanz? Wie lässt sich der Wasserverbrauch minimieren? Mit welchen Fertigungs- und Lieferstrategien ist eine in sich geschlossene Kreislaufwirtschaft möglich?

In den früheren Entwicklungsabschnitten ist noch der größte Einfluss auf das spätere Produkt möglich. Entscheidungen an dieser Stelle bestimmen zu etwa 80 Prozent die späteren Umweltauswirkungen. Hier wird beispielsweise festgelegt, ob das Produkt reparierbar sein soll. Sind lösbare Schraubverbindungen vorhanden oder lassen sich einzelne Bauteile bei einem Defekt austauschen, statt das Produkt letztendlich entsorgen zu müssen? Ebenso kommt es auf eine umweltverträgliche Materialauswahl an. Optimalerweise wird Material verwendet, das bereits einen oder mehrere Produktlebenszyklen durchlaufen hat. Das Endprodukt muss dabei weiterhin einen marktfähigen Preis beibehalten. Für das spätere Recycling sind Produktdaten ausschlaggebend. Für Demontageteams ist es etwa erforderlich genaue Informationen über die chemische Zusammensetzung einer Batterie zu kennen. Auf dieser Basis berechnen sie anschließend, wie diese Komponenten wiederaufbereitet werden können. Digitale Lösungen unterstützen dabei, Fragen auf dringende Antworten zu finden, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Ökobilanzierung ermöglicht Quantifizierung

Ökobilanzierungslösungen erlauben die Quantifizierung von Umweltauswirkungen für ein Produkt, ein Bauteil oder eine Dienstleistung. Diese Lösungen basieren auf viele Quellen und Datenbanken, welche die Umweltverträglichkeit errechnen. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Phase des Lebenszykluses sich das Produkt befindet. Dies bringt Messbarkeit und Übersicht zu jedem Zeitpunkt in der Wertschöpfungskette. Ein Beispiel für eine solche Ökobilanzierung ist die cloudbasierte Lösung Sustainable Innovation Intelligence von Dassault Systèmes. Diese basiert auf der Umweltdatenbank Ecoinvent und berücksichtigt mehr als 18.000 Datensätze zu Auswirkungen von industriellen und landwirtschaftlichen Prozessen. Die Lösung integriert diese Daten in die Bereiche virtuelles Design, Produktentwicklung, Fertigungstechnik, Betrieb und Logistik. Nachhaltigkeitsanforderungen können frühzeitig definiert werden. Das macht Ökobilanzierungen vor allem in der Designphase besonders relevant, da zu diesem Zeitpunkt alle wichtigen Produkteigenschaften festgelegt werden.

Lösungen und Möglichkeiten kombinieren

Im Idealfall werden Erkenntnisse aus einer Ökobilanzierung mit dem virtuellen Zwilling des Produkts kombiniert. Dadurch lassen sich verschiedene Produktdesigns auf den Nachhaltigkeitsaspekt hin überprüfen. Hersteller werden dadurch in die Lage versetzt, Produktrecycling in Abhängigkeit von bestimmten Szenarien zu simulieren und zu testen. Dies bringt Tempo in die Entwicklung und in spätere Abläufe wie die Produktionsplanung, die Fertigung oder den After-Sales-Service. Für die Prozessgestaltetung sollte es zwischen diesen unterschiedlichen Bereichen möglichst wenige Barrieren geben und im Idealfall alle Daten nahtlos ineinander übergehen.

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