AR gegen Anlagenstillstand

Kontaktsperre und Reiseverbote verhindern aktuell nicht nur Messen, sondern bremsen vielerorts auch dringende Reparaturen und Servicearbeiten aus. Das Start-up Raumtänzer hat mit der Software Flux Remote eine Lösung entwickelt, die auf Basis der Augmented-Reality-Technologie visuelle Hilfe leistet. „Anlagenstillstand kann so auch zu Corona-Zeiten verhindert werden“, erklärt Geschäftsführer Christian Terhechte. Das Einsparpotenzial im Service liegt bei bis zu 40 Prozent.

Bild: Raumtänzer GmbH

Schon vor den Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie hat das Raumtänzer-Team als Spezialist für Augmented Reality (AR) intensiv an Lösungen für die Bereiche Reparatur, Wartungen und Service gearbeitet. „Unsere Hauptkunden-gruppe haben wir im Maschinen- und Anlagebau“, berichtet Christian Terhechte. Mit den verhängten Kontaktverboten gestalten sich dringende Reparaturen, Wartungs- und Servicearbeiten besonders schwierig. Die inhouse entwickelte Software Flux Remote schafft Abhilfe: „Der Anwender lädt sich die Flux Remote App auf sein Smartphone herunter und scannt damit binnen Sekunden die reale Maschinenumgebung ab. Der Experte aus der Ferne, kann nun mit Hilfe von Augmented Reality Schritt für Schritt den Anwender vor Ort unterstützen“, erläutert Terhechte das Prinzip.

Maschinenstillstand wird verhindert

So werden längerer Stillstand von Maschinen oder Schäden durch unsachgemäße Wartungsarbeiten verhindert“, beschreibt Terhechte die Vorteile. Außerdem können die Kapazitäten der hoch qualifizierte Servicetechniker gerade in global agierenden Unternehmen besser genutzt werden, weil lange Reisezeiten entfallen.

Mit Flux Remote entsteht mittels AR-Einsatz ein geteilter Raum, in dem Experte und Anwender ihre Aufgabe effizient gemeinsam lösen“, erklärt Christian Terhechte. Denn die dreidimensionale Visualisierung ermöglicht es dem Experten, direkt im Raum des Anrufenden einzugreifen. Er kann dort den Zielpunkt der nächsten Aktion markieren, Diagramme und Erklärvideos platzieren. Die Software steht sowohl für Android als auch für iOS Smartphones zur Verfügung.

Service-Spezialist spart Reisezeit und Kosten

Die effiziente Service-Lösung hat auch Christian Nüßer begeistert. Der Geschäftsführer der Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG: „Wir haben im Pilot-Projekt die Wartung unserer VEN SPRAY Baureihe soweit möglich auf Flux Remote umgestellt.“ Seine Topseller für die Oberflächen-Behandlung in der Möbel-Industrie kommen bei Kunden auf der ganzen Welt zum Einsatz. „Die Wartungs- und Servicearbeiten können jetzt angeleitet von den Technikern vor Ort erledigt werden. Unser Service-Spezialist spart pro Fall zwischen vier Stunden und zwei Tagen An- und Abreise sowie die Reisekosten“, rechnet Nüßer vor. Davon profitieren auch die Kunden.

Trivago-Gründer seit 2019 beteiligt

Das 2017 ausgegründete Start-up Raumtänzer war 2015 als Spin-off an der Universität Bielefeld gestartet. Aktuell sind 11 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt. Im Kerngeschäft werden am ostwestfälischen Standort Rheda-Wiedenbrück Softwarelösungen für Augmented (AR) und Virtual Reality (VR) entwickelt. Im Herbst 2019 hatte sich Trivago-Gründer Rolf Schrömgens an einer Finanzierungsrunde beteiligt. Hauptziele der Kapitalerhöhung sind der Ausbau und die Weiterentwicklung der modularen Standard-Software ‚FluxSuite‘. Damit können Unternehmen sehr einfach eigene Inhalte (Videos, CAD-Animationen etc.) für AR- und VR-Anwendungen aufbereiten.


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