Gastkommentar: Trends im Maschinenbau

Nachhaltigkeit ist nicht einfach

Die veränderte Preisstruktur

Zum Wandel innerhalb der Industrie gehört es indes auch, dass sich die Preisgestaltung verändert hat. War es früher üblich, die Angebote für die Käufer über lange Zeit hinweg zu kalkulieren und alle Faktoren einzubeziehen, so wünschen sich die Abnehmer nun vermehrt Festpreise. Für die Betriebe bestehen darin aber Risiken: So können sie sich verrechnen und den eigenen Gewinn schmälern. Möchten sie diese Gefahr vermeiden, müssen umfangreiche Analysen der Produktionsprozesse durchgeführt werden, um die realen Kosten zu ermitteln. Eine Aufgabe, die mittlerweile von Computerprogrammen übernommen wird. Sie wiederum erlauben nicht alleine die Ermittlung fairer Preise. Durch die Überwachung aller Teilbereiche kann vielmehr das gesamte Herstellungsverfahren analysiert und verbessert werden. Auch das gehört zur Nachhaltigkeit für die Unternehmen.

Die Politik muss mithelfen

Im Zuge der gewünschten Nachhaltigkeit stehen viele Betriebe also vor gravierenden Veränderungen. Nicht jedem Unternehmer ist bewusst, wie er diese Herausforderungen meistern soll. Doch die Industrie sollte dabei nicht alleine gelassen werden. Die Forderung nach mehr Klimaschutz ist lobenswert – sie darf aber nicht zulasten des Mittelstands gehen. Daneben gilt es, Material-Importe zu vereinfachen. Ebenso ist zu schauen, wie sich die steigenden Produktionskosten künftig wieder für die Unternehmen lohnen können. Denn auch die Politik sollte ein Interesse daran haben, dass die deutschen Firmen auf absehbare Zeit nicht den Anschluss an die internationale Konkurrenz verlieren. Das gelingt aber nur, wenn den hohen Anforderungen an die Nachhaltigkeit auch die Lösungen zum Erreichen dieser Ziele an die Seite gestellt werden.

Aktuell kann der Autor allerdings auch beobachten, dass viele Unternehmen die staatlichen Kredite nutzen, um ihre aktuellen Verluste auszugleichen und Löcher zu stopfen, anstatt sie zumindest teilweise in die Zukunft zu investieren. Diese Entscheidung kann sich jedoch schnell rächen. Denn spätestens, wenn die aktuellen Krisen vorbei sind, wird das Geschäft in hoher Geschwindigkeit wieder anlaufen. Um diesen zunehmenden Bedarf decken zu können, benötigen die Unternehmen ausreichend Liquidität. Vorrangig, um ihre Lagerbestände aufzufüllen. Da sie ihre finanziellen Mittel allerdings jetzt bereits ausgeben, werden sie in der Zukunft nicht für volle Bestände sorgen können. „Daraus resultieren höhere Durchlaufzeiten, stockende Lieferungen und letztendlich zu wenig Cashflow, den das Unternehmen erwirtschaften wird. Daran sollte bereits jetzt gedacht werden“, führt der Experte aus. m

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