„ODCA ist der Startpunkt, um einer ressourcenschonenden und CO2-neutralen Welt näher zu kommen“, so Gunther Koschnick, ZVEI-Bereichsleiter Industrie. Mit der Arbeitsgemeinschaft wolle man die Erkenntnisse und Lösungen der DC-Technologie in die internationale Verbreitung bringen. Denn Gleichstrom bietet mehrere Vorteile für ein industrielles Stromnetz: Die effiziente Integration erneuerbarer Energien, einen geringeren Ressourcenverbrauch, eine reduzierte Einspeiseleistung, stabile Netze und ein offenes System für Anwender. Schließlich befindet sich die Elektro- und Digitalindustrie in einer Schlüsselposition für das Erreichen klimapolitischer Ziele – und Gleichstrom kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. In existierenden Anlagen konnten bis zu 10 Prozent Energieeinsparung und etwa 50 Prozent Kupfereinsparung bei den Leitungen realisiert werden. Aber auch die Kopplung der klimarelevanten Sektoren Gebäude und Mobilität ermöglicht hohe Effizienzgewinne.
ODCA greift ‚DC-Industrie2‘ auf
Hinzu kommen jetzt die Ergebnisse zweier Forschungsprojekte: Seit 2016 haben über 40 Unternehmen und Forschungseinrichtungen in ‚DC-Industrie‘ und ‚DC-Industrie2‘ Lösungen erarbeitet, wie die Potenziale der Gleichstromtechnik für industrielle Produktionsanlagen genutzt werden können. Nach sieben Jahren ist das Projekt nun zum Abschluss gekommen. Ergebnis ist ein nachhaltiges elektrisches Netz für industrielle Anwendungen. Das offene, herstellerunabhängige Konzept soll die Basis für einen breiten Einsatz sein. In zehn Modellanlagen und Transferzentren konnte die Technik bereits erfolgreich getestet und angewendet werden. Bei einigen Anwendungen konnten bis zu 20 Prozent Energie eingespart und der Kupferverbrauch in den Leitungen um die Hälfte reduziert werden. Ein weiterer Vorteil: Die elektrische Installation in den Fabriken muss nicht mehr auf kurzzeitig auftretende Lastspitzen ausgelegt werden. Beste Voraussetzungen also für ODCA, die gesteckten Ziele zu erreichen.
