Fangen wir doch von vorne an: Auch 2022 ist und bleibt Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Themen – für die Gesellschaft, für viele Hersteller und auch für uns als Unternehmen. Nachhaltigkeit bedeutet jedoch weit mehr als gute Absichten und einen grünen „Spirit“. Technologien wie Simulationssoftware oder virtuelle Zwillinge tragen erheblich dazu bei, die Fertigung umweltfreundlicher zu gestalten. Um wirklich nachhaltige Innovationen zu schaffen, muss aber vor allem ein Mindshift her, müssen Raum für Ideen und eine ganzheitliche Denkweise geschaffen werden. Es ist Zeit, Prozesse und Verfahren, die sich über Jahre hinweg etabliert haben, aufzubrechen. Raus aus den Silos, rein in den Austausch und die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Das schließt auch den Endverbraucher mit ein. Unternehmen müssen wissen, was ihre Kunden wollen. Das klingt wie eine Binsenweisheit, ist gerade für das produzierende Gewerbe aber von ganz essenzieller Bedeutung. Um die Wünsche der Kunden zu verstehen und auf sie reagieren zu können, reichen halbherzige Kundenbefragungen oder indirektes Feedback via Händler mit Sicherheit nicht aus. Der Austausch muss viel direkter erfolgen – zwischen R&D-Abteilung und Kunde – und er muss in beide Richtungen laufen. Durch Softwareinnovationen und gemeinsam nutzbare Business-Plattformen, wie die 3DExperience-Plattform von Dassault Systèmes, können Verbraucher und Hersteller näher zusammenrücken, können robuste Daten erzeugt werden, um Mehrwert zu schaffen. Nur so werden Kunden tatsächlich zur Quelle für Innovation und neue Ideen.
Eine weitere Trendlinie betrifft die Supply Chain. Gerade die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass fragile Lieferketten für die Industrie oftmals als Bottleneck wirken und den Geschäftsbetrieb erheblich beeinflussen. Wenn der Butterfly-Effekt zuschlägt und unvorhergesehene Ereignisse in anderen Teilen der Welt auftreten, trifft das hiesige Unternehmen oft völlig unvorbereitet, dafür aber mit voller Wucht. Ganz klar, hier ist ein Paradigmenwechsel von Makro zu Mikro notwendig: weg von riesigen Manufacturing Plants in China, zurück zu mehr Lokalisierung. Das fördert nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern vor allem auch die Agilität der Unternehmen. Unabhängig vom Standort sind aber auch im Maschinen- und Anlagenbau die richtigen digitalen Lösungen geschäftsentscheidend, um flexibel auf unerwartete Situationen reagieren zu können.
Wie anfangs geschrieben: die eierlegende Wollmilchsau muss her – und diese heißt „digitales Geschäftsmodell“. Denn bisherige Ansätze und Erwartungshaltungen werden in Zukunft nicht mehr ausreichen. Eine zweiprozentige Effizienzsteigerung? Entwicklungsphasen von 12 statt 13 Monaten? Das war gestern. Heute müssen Unternehmen größer, schneller, weiter denken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade in der Produktentwicklung geht es nicht mehr um Monate oder Jahre, sondern vielmehr um wenige Wochen, die zwischen Erfolg und Misserfolg stehen. Ohne Digitalisierung werden Unternehmen daher zu Dinosauriern – und wir wissen alle, was mit diesen geschehen ist.
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