Einfach aufgebaut und elektrisch leitfähig: neues Spannsystem für Folien
Nicht nur beim Startpunkt der Folienabwicklung, auch im weiteren Verlauf der Folienverarbeitung hat GEA gleich mehrere Innovationen mithilfe von Igus-Komponenten verwirklicht, die aus Anwendersicht größten Nutzen bringen.
Die (dünnen) Oberfolien werden mit einer definierten Bahnspannung abgerollt, denn sie müssen bei der Verarbeitung gereckt werden, dürfen aber nicht reißen. Ein von GEA selbst entwickelter Torquemotor bewegt die bis zu 200kg schwere Folienrolle, eine „schnelle“ Regelung hält die Bahnspannung im gewünschten Bereich und muss die Abrollgeschwindigkeit auch an die kleiner werdende Rolle anpassen. Das Spannsystem – eine verstellbare Rolle – wird rezeptabhängig voreingestellt, die bislang übliche „Tänzerrolle“ entfällt. Beim Folienwechsel fährt die Verstellung die Rolle aus dem Spannsystem. Diese lineare Verstellung wird automatisch über ein Lineargleitlager vom Typ Drylin JUM vorgenommen, bei dem ein Tribokunststofflager aus leitfähigem Iglidur F2 eine elektrostatische Aufladung der Folie verhindert. Frank Sabato, Konstrukteur in der Produktentwicklung Horizontalverpackung: „Wir haben ein Gleitlager in die Gleitfläche integriert, die als Linearfolie ausgeführt ist. Das funktioniert in der Praxis sehr gut und ersetzt das Ableiten über ein Kupferband.“
Polymerkugellager an den Umlenkrollen
Die Führungsrollen selbst werden mit den Xiros-Polymerkugellagern gelagert. Frank Sabato: „Auch hier nutzen wir den Vorteil der elektrostatischen Ableitung. Wenn wir an dieser Stelle konventionelle Kugellager einsetzen, kann es zum Funkenüberschlag kommen.“ Einen weiteren Vorteil zeigt Frank Sabato, indem er eine Rolle leicht in Drehung versetzt: Sie läuft und läuft und läuft, da aufwendige Dichtungskonzepte beim Xiros-Design überflüssig sind. Das überzeugt die Kunden. Die Kombination von Polymergehäuse und Edelstahlkugeln gewährleistet einen schmiermittel- und wartungsfreien Betrieb, und die FDA-Zulassung dokumentiert die Eignung für die Nahrungsmittelverpackung. Zudem kann GEA nun mit nur drei hygienisch geschlossenen, elektrisch leitfähigen und leichtgängigen Serienrollen alle Umlenkungen der PowerPak Plus realisieren.
Bahnkantenregulierung mit Sensorik und Stellmotor
Der Folienlauf muss nicht nur im Hinblick auf Abrollgeschwindigkeit und Spannung reguliert werden, sondern auch in der Längsrichtung. Jürgen Niesar: „Ein Sensor erfasst die Bahnkante und gibt der Steuerung eines Stellmotors in der Rollentrommel das Signal zum Nachregeln. Für den Anwender heißt das: Er kann verschiedenste Folienqualitäten verarbeiten. Dieser Vorteil wird von den Kunden, die unter hohem Kostendruck stehen, sehr gelobt.“ Technisch wird die Bahnkantenverstellung wiederum mit dem Igus Antriebsbaukasten gelöst: Ein DC-Motor treibt eine Drylin-Trapezgewindespindel an, die Mutter aus Iglidur-Tribokunststoff verschiebt die Rolle axial. Hier wie auch bei den anderen Projekten betonen die GEA-Entwickler die stets gute und konstruktive Zusammenarbeit mit Igus bei der Auswahl der Komponenten und der kontinuierlichen Optimierung einzelner Lagerstellen.