Die Norm geht sehr detailliert vor. Ein Beispiel: Für den Frontring, der den Übergang vom jeweiligen Bediengerät zur Frontplatte des Gehäuses bildet, ist ein definierter Mindestwinkel vorgegeben, der abhängig ist vom Abstand der Bediengeräte zueinander. So wird sichergestellt, dass das Personal die Zwischenräume auf der Frontplatte gründlich mit einem Tuch reinigen und die Geräte von allen Seiten auf Beschädigungen inspizieren kann.
Neuentwicklung: Normenkonform und noch mehr
Gemäß den Vorgaben dieser Norm hat Schmersal ein ganz neues Programm an Bedienelementen für hygienesensible Anwendungen entwickelt und dabei eine weitere neue Verordnung (Verordnung 10/2011/EU) berücksichtigt, die Anforderungen an die Werkstoffauswahl für diesen Einsatzbereich formuliert.
In der neuen H-Serie sind verschiedene Bauarten von Schaltgeräten verfügbar: Drucktaster, Leuchtmelder, Wahlschalter, Potentiometerantriebe und Nothalt-Geräte mit dem charakteristischen roten pilzförmigen Bedienelement als Schlagtaster.
Ein vergleichender Blick auf die Befehlsgeräte aus dem N- und H-Programm zeigt die Weiterentwicklung. So wurde die Verbindung des Nothalt-Tasters zur Frontplatte hin neugestaltet. Die Dichtung in der branchenüblichen blauen Farbgebung ist nicht mehr vom Frontring verdeckt, sondern deutlich sichtbar. Sie kann also mit einem Blick auf Beschädigung überprüft werden – ein weiterer Vorteil im Hinblick auf die Hygiene. Der Winkel des Edelstahl-Frontrings entspricht der Neuausgabe der Norm. Der gelbe Frontring beim Nothalt-Gerät spart neben dem Gelbschild auch noch eine mögliche Schmutzkante ein, welche durch ein Gelbschild entstehen würde. Bei allen Schaltern haben die Konstrukteure auf weiche Übergänge ohne Toträume und ohne Grate und Kanten geachtet.
Nothalt unter Hygienebedingungen
Auffällig ist zunächst das blaue Dichtelement zwischen dem Rumpf und der Oberseite des Schlagtasters, das sich nicht in einem Schuss als Spritzgießbauteil herstellen lässt, sondern notwendigerweise aus zwei Teilen besteht. Bei der N-Serie waren diese beiden Teile ultraschallverschweißt. Allerdings entstehen beim Verschweißen offenporige Strukturen an der Stoßkante, die zwar klein, aber dennoch unerwünscht sind. Deshalb wird die Oberseite jetzt verrastet, und ein O-Ring dichtet die Verbindung ab. Das gewährleistet ein höheres Maß an Hygiene.
Modulare Konstruktion
Abgesehen von den Anforderungen der Normen und dem „Hygienic Design“ als Konstruktionsprinzip ist das neue H-Programm vollständig modular aufgebaut. Alle Geräte – auch die Hauptschalter – verfügen über eine Zentralmutterbefestigung der Geräteköpfe und einen Snap-On-Kontaktträger. Die Kontaktelemente sind als Einzelkontakte ausgeführt und können variabel, auch im Huckepack-Prinzip, auf dem Snap-On-Kontaktträger kombiniert werden. Dieses Konzept erlaubt erstens eine sehr einfache und schnelle Montage, zweitens eine hohe Flexibilität und drittens schafft es die Voraussetzung für eine Vorverdrahtung.