Neues Befehlsgeräteprogramm für Nahrungsmittelmaschinen

Saubere Sache

 Vielseitig und hygienegerecht: das neue H-Programm mit Befehls- und Meldegeräten.
Vielseitig und hygienegerecht: das neue H-Programm mit Befehls- und Meldegeräten.Titelbild: K.A. Schmersal Holding

Mensch/Maschine-Schnittstellen in der Nahrungsmittelindustrie müssen besondere Anforderungen erfüllen. Stichworte sind: hygienegerechtes Design, Vermeidung von Kreuzkontaminationen, totraumfreie Konstruktion.

Zu den charakteristischen Eigenschaften der Befehls- und Meldegeräte – einschließlich der Notaus-Taster – für diese Anwendungen gehören spaltfreie Übergänge von Dichtelementen und Flächen sowie das Fehlen von vorstehenden Teilen. Diese Eigenschaften unterstützen aktiv die Reinigung der Befehlsgeräte, da Angriffspunkte für Anhaftungen minimiert werden. Zugleich müssen die offenliegenden Dichtungselemente sehr viel robuster ausgelegt sein, damit sie der täglichen Reinigung mit dem Hochdruckwasserstahl und mit aggressiven Medien sowie der Desinfektion standhalten. Das heißt: Eine hohe Schutzart IP69 und eine hohe Medienbeständigkeit aller Materialien sind unabdingbar.

 In der neuen H-Serie sind verschiedene Bauarten von Schaltgeräten verfügbar: Drucktaster, Leuchtmelder, Wahlschalter, Knebelschalter und Nothalt-Befehlsgeräte.
In der neuen H-Serie sind verschiedene Bauarten von Schaltgeräten verfügbar: Drucktaster, Leuchtmelder, Wahlschalter, Knebelschalter und Nothalt-Befehlsgeräte.Bild: Schmersal Gruppe

Die Schutzart ist nicht alles

Allerdings – und hier muss man einer weitverbreiteten Fehleinschätzung entgegentreten – ist die Schutzart nicht alles. Ein Bediensystem kann eine ausreichende Schutzart aufweisen und dennoch ungeeignet sein für den Einsatz an Nahrungsmittelmaschinen, weil die Reinigungsfreundlichkeit nicht gegeben ist und die nötigen Anforderungen an das „Hygienic Design“ nicht erfüllt werden.

Diese Anforderungen sind auch in der DIN EN ISO14159 („Sicherheit von Maschinen – Hygieneanforderungen an die Gestaltung von Maschinen“) festgeschrieben. Es muss z.B. sichergestellt sein, dass es keine Toträume gibt, in denen sich Materialreste absetzen oder Biofilme bilden können. Die Oberflächen und Geometrien müssen so gestaltet sein, dass man sie gut reinigen kann. In den Gehäusen, z.B. von Schaltern oder Bedienpanels, darf sich auch keine Feuchtigkeit ansammeln.

 In der neuen H-Serie sind verschiedene Bauarten von Schaltgeräten verfügbar, darunter auch der Nothalt-Taster. Auffällig ist der blaue O-Ring als dichtendes Verbindungselement, der ein höheres Maß an Hygiene gewährleistet.
In der neuen H-Serie sind verschiedene Bauarten von Schaltgeräten verfügbar, darunter auch der Nothalt-Taster. Auffällig ist der blaue O-Ring als dichtendes Verbindungselement, der ein höheres Maß an Hygiene gewährleistet.Bild: Schmersal Gruppe

Bewährt und jetzt verbessert

Unter diesen besonderen Umständen bewährt sich das N-Programm von Schmersal seit vielen Jahren im Nahrungsmittelmaschinenbau. Das N-Programm wurde speziell für hygienesensible Anwendungsbereiche entwickelt und besteht aus einem großen Angebot an Befehls- und Meldegeräten und einer Vielzahl an Zubehörteilen wie z.B. Nothalt-Schlagtaster, Pilzschlagtaster, Drucktaster. Mit seiner Vielfalt an unterschiedlichen hygienegerechten Schaltgeräten ist es auf dem Markt einzigartig. Dass dieses Programm jetzt durch das H-Programm abgelöst wird, hat zwei Gründe: Erstens gibt es neue, unter der Maschinenrichtlinie gelistete Normen für Nahrungsmittelmaschinen, die auch Auswirkungen auf die Gestaltung der Befehlsgeräte einschließlich der Nothalt-Schlagtaster haben. Zweitens war es das Ziel, die Montage der Geräte weiter zu vereinfachen.

 Zum H-Programm gehören unter anderem Leuchtdrucktaster und kleine Schlagtaster (beleuchtet und unbeleuchtet).
Zum H-Programm gehören unter anderem Leuchtdrucktaster und kleine Schlagtaster (beleuchtet und unbeleuchtet).Bild: Schmersal Gruppe

Neue Norm für die HMI von Nahrungsmittelmaschinen

Zunächst zur Neuausgabe der Norm. Die DIN EN 1672-2 beschreibt die Anforderungen an die Hygiene und die Reinigbarkeit von Nahrungsmittelmaschinen. Sie lehnt sich dabei an die weltweit einheitlichen und bekannten EHEDG-Leitlinien der „European Hygienic Engineering and Design Group“ an.

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